Antrag: Minderung von Pandemie-Folgeschäden für Erkrather Vereine

 

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt für die nächsten Sitzungen des Ausschusses für Sport und Kultur sowie des Rats die Aufnahme eines TOP

  • Minderung von Pandemie-Folgeschäden für Erkrather Vereine und Initiativen in den Bereichen Sport und Kultur

 

Zugleich stellen wir folgenden Sachantrag:

  1. Die Stadtverwaltung wird in der Zeit der wiederbeginnenden Aktivitäten in den Bereichen Kultur und Sport nach Abklingen der pandemischen Lage auf Grund vermehrter Covid-19-Infektionen aufgefordert, eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zu entwickeln und umzusetzen, die sich solidarisch an die Seite der lokalen Sportvereine und Kulturinitiativen stellt. Sie würdigt damit das unermüdliche und kreative Engagement der in diesen Bereichen ehrenamtlich Tätigen gerade auch in den schwierigen Corona-Zeiten, befördert den Neustart der vielfältigen Aktivitäten und kompensiert mit den zur Verfügung stehenden Mitteln in Ansätzen die entstandenen Schäden.
  2. Flankiert wird diese Kampagne mit der Umsetzung des Beschlusses, für einen Zeitraum von zwei Jahren bei Veranstaltungen und Aktivitäten dieser Vereine und Initiativen auf Nutzungsentgelte für städtische Einrichtungen zu verzichten.
  3. Zur Kompensation Corona-bedingter Einnahmeverluste und anderer finanzieller Schäden wird zudem ein Programm aufgelegt, bei dem auf Antrag einmalig eine Sonderförderung von 500 Euro pro Kulturverein /-initiative und 2 Euro pro Mitglied für Sportvereine gewährt werden.

 

 

Begründung:

Die Bereiche Kultur und Sport gehören zu den großen Verlierern der Pandemiezeit. Der Lockdown bei den kulturellen Angeboten war bereits Thema des Fachausschusses in seiner Sitzung am 09.12.20. Das Ausmaß an Ausfällen, aber auch die Ideen, dem kreativ entgegenzuwirken, wurden in der Vorlage 294/2020 dargestellt und diskutiert.

Partei und Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen haben in der Folge den Dialog mit den in Erkrath tätigen Sportvereinen und Kulturinitiativen gesucht und deren Rückmeldungen zu Auswirkungen und Schäden durch die pandemische Entwicklung und die dadurch notwendig gewordenen Restriktionen eingeholt. Diese Rückmeldungen ergaben ein eindrucksvolles Bild von dem nach wie vor großen ehrenamtlichen Engagement und dem Versuch, Aktivitäten zum Teil in alternativen Formaten aufrecht zu erhalten. Für finanzielle Ausfälle bei den Einnahmen gab es in diesem gesellschaftlichen Bereich in der Regel keine Kompensationen. Da Aktivitäten im Bereich von Sport und Kultur in Erkrath meist ehrenamtlich oder auf Honorarbasis erbracht werden, waren die Schäden in der Regel individualisiert. Rücklagen von Vereinen und Initiativen wurden häufig von weiterhin bestehenden festen Kosten aufgezehrt.

Zudem wurde uns eine große Sorge vermittelt, dass nach dem Coronabedingten Zum-Erliegen-Kommen der Aktivitäten nach Ende der Pandemie ein "Wieder-Hochfahren" schwierig werden könnte. Hier besteht die berechtigte Erwartung auf eine gesellschaftliche Gesamtanstrengung und Unterstützung in dieser kommenden Zeit. Nach unserer Auffassung müssen alle Kräfte in Erkrath dabei helfen, gemeinsam die Stadt sportlich und kulturell wieder in Bewegung bringen.

Unser Antrag greift in seinen drei Teilen die berechtigten Erwartungen der Kulturschaffenden und Sporttreibenden in Erkrath auf. Das unter Punkt 2 genannte Moratorium bei der Erhebung von städtischen Nutzungsentgelten stellt eine kleine, insbesondere von den Kulturvereinen erbetene Entlastung durch die Kommune dar. Das Sonderförderprogramm, wie unter Punkt 3 beschrieben, hilft den Vereinen bei der Bewältigung der finanziellen Einnahmeausfälle und bildet eine ebenfalls für die Stadt überschaubare Finanzspritze. Nach unserer überschlägigen Prognose dürfte es mit einem Finanzvolumen von ca. 25.000 Euro umsetzbar sein.

Die Vielfalt, Lebendigkeit und das bürgerschaftliche Engagement in den Feldern Breitensport, Fitness und Kultur sind ein Teil des sozialen Reichtums, der Attraktivität und Lebensqualität in Erkrath. Diese Ressourcen werden wir gerade nach der Durststrecke der Pandemie dringend brauchen. Deshalb gebührt den Vereinen und anderen Akteuren in diesen Feldern Anerkennung, Unterstützung und Solidarität durch Rat und Verwaltung.



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