GRÜNER Rundbrief - 20.03.2020

Corona und was noch?

Ohne zu Übertreiben muss man sagen: Eine denkwürdige Woche liegt hinter uns und voraussichtlich viele weitere vor uns. Atemberaubend schnell ist eine Situation entstanden, die vor vierzehn Tagen noch so gut wie niemand erahnt hätte. Das (öffentliche) soziale und gesellschaftliche Leben ist praktisch zum Erliegen gekommen. Viele von uns stehen vor großen Problemen, Herausforderungen und Ängsten, die nun zu bewältigen sind. Dabei sollten wir trotz allem nicht vergessen, dass wir uns in Deutschland und Erkrath immer noch in einer wesentlich besseren Situation befinden als in vielen anderen Regionen dieser Welt, in der die wirtschaftliche und medizinische Lage und Versorgung weit schlechter sind als bei uns.

Politisch stehen zurzeit alle Themen hinter der Bewältigung der Corona-Krise und der Sorge um die Gesundheit zurück. Auch wir Grünen in Erkrath haben alle Veranstaltungen - morgen wollten wir zum Beispiel unseren 40.Geburtstag im Bürgerhaus feiern - und Treffen abgesagt. Die vor den Osterferien geplanten Ausschusssitzungen des Stadtrates sind verschoben, deshalb finden zurzeit auch keine Fraktionssitzungen statt.

Dies heißt nicht, dass wir unsere Arbeit eingestellt hätten und in Stillstand verharren würden: So setzen wir uns bei Bürgermeister und Stadtverwaltung im Moment dafür ein, dass neben der von zahlreichen Einschränkungen betroffenen Wirtschaft auch die finanziell Schwächeren in unserer Gesellschaft, die unter der Schließung der Erkrather Tafel und dem Wegfall anderer sozialer Angebote und Leistungen leiden, unbürokratisch Hilfe erhalten. Zusammen mit der Flüchtlingshilfe bemühen wir uns um Mehrheiten dafür, dass sich Erkrath rasch dem Bündnis zahlreicher Städte zur Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aus den völlig überfüllten griechischen Flüchtlingslagern anschließt. Vermutlich haben wir kaum eine Vorstellung davon, welchen Bedingungen und Gefahren diese Kinder und Jugendlichen dort ausgesetzt sind.

Heute haben wir die Grüne Fraktion im Düsseldorfer Landtag zudem gebeten, die aus unserer Sicht zu drastische Reduzierung des ÖPNV - ab morgen bis zum 19.April sollen u.a. die S-Bahnen nach Düsseldorf und Wuppertal nur noch stündlich verkehren - gegenüber Landesregierung und Verkehrsbetrieben kritisch zu hinterfragen. Schließlich müssen nach wie vor viele Pendlerinnen und Pendler mit Zug oder Bus zur Arbeit oder zur medizinischen Versorgung gelangen und sollen dieses gerade jetzt nicht in drangvoller Enge machen müssen.

Andere Themen wie etwa der Klimawandel, die Energiewende, der Verlust von immer mehr Arten oder die Erhaltung unserer Natur und Landschaft sind deshalb nicht auf einmal weniger wichtig. Sobald wir die aktuelle Krise überwunden haben wird sich zeigen, dass dies die wirklichen Herausforderungen sind, die mittel- und langfristig das (Über-)Leben der Menschheit bestimmen werden - in Erkrath und überall. Vielleicht hilft die erzwungene Entschleunigung unseres Lebens, die Empathie, die Solidarität und die Hilfe für andere, die gerade jetzt gefragt sind und zumindest von vielen auch praktiziert wird dabei, auch diese Themen demnächst entschlossener anzugehen, als dies bislang geschehen ist.

Blicken wir optimistisch in die Zukunft und leisten durch unser Verhalten insbesondere gegenüber unseren Mitmenschen einen Beitrag dazu, dass wir möglichst rasch wieder zu einem Leben ohne die jetzt notwendigen Einschränkungen zurückkehren können.

Mit herzlichen Grüßen

Peter Knitsch



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